Begeben
wir uns in die Vergangenheit. Begleiten wir eine fiktive Person jener
Zeit durch ihr Leben, das von historischen Begebenheiten jener Zeit
geprägt wurde. (Klammerangaben dienen der Überarbeitung) Anno domini 1165 im November erblickte unser Protagonist,( ebenso wie Heinrich VI,) das Licht der Welt, in dem beschaulichen Flecken Hantscuhesheim über dem Fluß Neckar. Nennen wir ihn auch Heinrich. Und um ihm Handlungsfreiheit zu geben, sei er ein Sproß derer von Hantscuhesheim, sagen wir, der Elfte, um in der Erbfolge keine Rolle zu spielen. Zu der Zeit war die Tiefburg wohl noch eine Baustelle. Nach meinen Recherchen ist sie erst im 13.Jh. als Wasserburg erwähnt, aber dazu muß sie ja vorher gebaut worden sein. Und wenn man sie genau betrachtet, in 2 Phasen. Allerdings wurde sie zerstört und wieder aufgebaut, so fragt sich, ob sie heute noch aussieht, wie zu ihrer ersten Bauzeit. Nach dem Stil, romanisch, entstand sie etwa um 1100, vielleicht noch früher. Es gibt ähnliche Burgen aus dieser Zeit. Nachdem die Burg durch die Schauenburger gebaut worden sein soll, und die ersten handschuhsheimer Vasallen 1130 erwähnt wurden, könnte man auch davon ausgehen, daß zu der Zeit diese Burg schon stand. Allerdings soll es ja noch eine Burg gegeben haben (Abrinsburg? Abirinesburg?) am Heiligenberg. Es gab übrigens noch eine Tiefburg, von der aber nichts mehr da ist, außer der äußeren Mauer, teilweise erhalten in Sandhausen. Doch zurück zu unserer Burg, und unserer Story.... einige Eckdaten: 1165, Friedrich I Barbarossa regiert, der Graben ist ausgehoben, die Grabenmauer und die Gewölbe, der Wehrgang und die Eckpfeiler sind fertig. Das Wohnhaus dürfte ab der 2. Etage ein Fachwerk gewesen sein. Die Zimmerleute sind mit den Räumlichkeiten innen an den Außenmauern beschäftigt. Der Ausbau zieht sich ein paar Jahre hin, während denen unser kleiner Heinrich de Hantscuhesheim heranwachsen. Seine großen Brüder sind längst erwachsen, und Vasallen des Klosters Lorsch. (re.) und der Schauenburger. Die Kernburg ist bewohnbar, die Wirtschaftsgebäude in Betrieb, Klein Heinrich wird auf Cronburg, später Kronenburg genannt, zum Knappen ausgebildet. 1173 zieht eine große Dürre übers Land, der ein langer Winter vorausging. Im folgenden Winter rafft die erste Grippeepedemie (Hustenfieber) einen Großteil der geschwächten Bevölkerung dahin. Die Kreuzzüge sind in vollem Gange, 1177 siegt das Ritterheer von Balduin IV bei der Schlacht von Montgisard über das übermächtige Heer Saladins. Heinrich II, Pfalzgraf bei Rhein, stirbt am 13. Januar 1177. Päpste und Gegenpäpste wechseln die Mächte. Barbarossa und Alexander III (-1181) ringen um die Vorherrschaft. 1181 Supernova im Sternbild Cassiopeia. 6 Monate im Sommer sichtbar. 1184 Papst Lucius III führt die Inquisition ein. 1185 Urban III Papst. 1189-1192 3. Kreuzzug. Barbarossa ersäuft 1190. Heidelberg: Während Hantscuhesheim unter dem Kloster Lorsch stand, gehörte Heidelberg zum Bistum Worms. 1196 erstmal erwähnt, gilt Konrad der Staufer als Stadtgründer. (Es gibt einen Eintrag in die Regesta Imperii des Ludwig des Frommen von 828 iuni 6 ...administrationis Heidelberg.... es geht um eine Rechtssache der Fälschung. )Zu der Zeit gab es eine Burg auf der Molkenkur und ein Burgweiler am Fuß des Königstuhls, wo heute die Peterskirche steht. Diese wurde etwa gleichzeitig mit dem Heidelberger Schloß erbaut, als Heidelberg Sitz der Kurfürsten wurde. Weiter.... |
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